Nazis erneut in Marzahn

Den zweiten Montag in Folge zogen Neonazis und rassistische Anwohner*innen durch Berlin-Marzahn. Waren es am 3. November noch um die 120 Teilnehmer*innen, so wuchs die Anzahl der rassistischen Demonstrant*innen am gestrigen Montag, den 10. November, auf ca. 400 Personen an. Die Bürgerbewegung Marzahn berichtet sogar von 700-800 Teilnehmer*innen, was wir trotz der hohen Fluktuation im Verlaufe der Demo aber für übertrieben halten. Zwar stieg auch die Anzahl der Gegendemonstrant*innen von 30 auf ca. 300 Menschen, aber jeglicher Gegenprotest wurde von Anfang an durch die Cops kriminalisiert und unterbunden.

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Montags-Demo

Nach Erfolg der letzten Woche, wollen die Nazis am Montag wieder eine Runde durch Marzahn drehen und damit versuchen eine regelmäßige Montagsdemo zu etablieren. Doch diesmal ist eine Gegenkundgebung angemeldet.

Ab 17.30Uhr ist an der Kreuzung Landsberger-Allee / Blumberger Damm die Gegenkundgebung angemeldet. Supportet die Randbezirke! Stellt euch Nazis und Rassist*innen kreativ in den Weg!

Aufruf dafür mit Twitter, etc….

Neonazi-Demos in Marzahn

Am Montag zogen ca. 120 Menschen durch Marzahn, um gegen ein geplantes Containerdorf zu demonstrieren, das ab Anfang 2015 zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden soll. Unter den Anwesenden befanden sich lediglich 30 Anwohner*innen, der Rest der Teilnehmer*innen bestand vornehmlich aus Freien Kräften, BFC-Hooligans und Parteivolk von NPD sowie Die Rechte. Die Meldungen von Polizei und Presse, wonach sich den 200 Personen im Verlaufe des spontan Aufmarsches weitere 70 anschlossen hätten, sind laut unseren Beobachtungen völlig aus der Luft gegriffen. Ganz im Gegenteil, denn schon nach kurzer Zeit verabschiedete sich ein Großteil der ‚tatsächlichen‘ Anwohner*innen, sodass letztlich 80 Neonazis den Endpunkt am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße erreichten. Dort hielt Sebastian Schmidtke eine Abschluss-Rede und hetzte in bekannter Manier. Bei der Lektüre des Polizeiberichts drängt sich jedoch ganz allgemein der Verdacht auf, dass die Geschehnisse etwas zugespitzt dargestellt wurden, um im Nachgang die von einem Zivilpolizisten gezogene Dienstwaffe zu rechtfertigen.

Es ist kaum zu übersehen, dass die Neonazis nach ihren Erfolgen in der letzten Woche selbstbewusst in die weiteren Auseinandersetzungen gehen. Erst ziehen sie fast ungestört durch Buch, nun durch Marzahn. Leider ist nicht zu leugnen, das ihre Positionen hier in Teilen der Bevölkerung sehr anschlussfähig waren und weiterhin sind. Mit diesem Erfolgserlebnis im Hinterkopf gibt es für die kommende Woche wieder eine Anmeldung. Doch die Etablierung einer regelmäßigen „Montags-Demo“ in Marzahn, vermeintlich von und für Bürger*innen, reicht den Nazis nicht aus. Für den 22. November plant die „Bürgerbewegung Marzahn“ eine große Demo durch den Kiez, zu der auf Facebook innerhalb von nur zwei Tagen schon mehr als 300 Personen zugesagt haben.

Für die bereits in Planung befindlichen Gegenaktivitäten, zu denen es zeitnah weitere Infos geben wird, benötigen wir aber viel antifaschistischen Support. Es ist keine unbekannte Taktik, dass die Nazis ihre Demos am Tag der Silvio-Meier-Demo planen. Sie haben in den letzten Jahren schlicht gelernt, dass sie ausgrechnet an diesem Tag mit weniger Gegenwehr zu rechnen haben. Aber wie das diesjährige Motto schon sagt, „Antifa heißt Kampf ums Ganze!“ Das heißt für uns, dass Nazis dort bekämpft werden müssen, wo sie agieren und das wird an diesem Tag der Randbezirk Marzahn-Hellersdorf sein! Supportet daher Proteste, Blockaden oder seid noch kreativer und lasst uns nach getaner Arbeit gemeinsam für eine bessere Welt, Solidarität mit Geflüchteten und gegen Nazis durch Friedrichshain-Kreuzberg demonstrieren.

No Pasaran!

Demo abgesagt!

Die Anmeldung für die Demo am 3.11. wurden vom Anmelder zurückgezogen, da sie keine Interesse haben sich von den organisierten Neonazis vereinnahmen zu lassen.
Auf der Facebook Seite kündigten diese aber an, die Demo noch im November Stattfinden zu lassen.

Bleibt also auf den laufenden, was die Nazis planen und supportet die Genoss*innen in den Randgebieten, ob hier, in Buch oder in Köpenick!

Es gibt keinen ruhigen Randbezirk!

Hellersdorf 2.0 ?

Geschichte wiederholt sich bekannter maßen, aber in der Regel liegen dazwischen mehrere Jahre. Im Randbezirk von Marzahn-Hellersdorf braucht es dafür nicht mal 12 Monate.

Im November 2013 veranstalteten organisierte Neonazis eine Demo durch Hellersdorf, an der (nur) eine handvoll Bürger*innen teil nahm, unter dem Motto „Meinungsfreiheit“, um gegen eine im August eröffnete Notunterkunft zu Hetzten.
Nun ist seit ca. zwei Wochen bekannt, dass in Marzahn ein weiter Standort für Refugees entstehen soll, diesmal allerdings in Form einer Container-Unterbringung.
Sofort entstand, wie auch in ganz Deutschland jetzt üblich, eine Facebook Seite unter dem Namen „ Bürgerbewegung Marzahn“, die vom Stil, den Beiträgen und vom Sprech sich der hellersdorfer Seite null unterscheidet – es sollte also allen klar sein, dass diese Seite von den gleichen organisierten Nazis betrieben wird.
Unterschied zum Standort in Hellersdorf ist allerdings, dass das Container-Dorf hier an eine Einfamilienhaussiedlung stößt.
Das ruft den Rassismus der Mitte wach, der in Menschen welche vor Krieg und Elend fliehend, nur Leute sieht, die den Wert ihrer Grundstücke senken.
Und genau diese bürgerliche Mitte ruft am kommenden Montag, den 3.11. ab 19 Uhr in Marzahn zu einer Demo gegen diesen Standort auf.
Ein „innerer Reichsparteitag“ für die Neonazis, welche auf mehreren Facebook Seite nun für diese Demo werben.

Nachdem die Tage organisierte Neonazis und Rassist*innen in Buch fast ungestört demonstrieren konnten, müssen wir wieder ein Statement setzen und zeigen wem die Randbezirke gehören.

Seid ab 18 Uhr in Marzahn und seid Kreativ!