Antifa und Zivilgesellschaft gemeinsam gegen Rassismus

Auch am gestrigen Montag (08.12.) wurde von der Bürgerbewegung Marzahn zu einer „Montagsdemonstration“ durch den Bezirk aufgerufen. Aufgrund mehrerer Veranstaltungen durch linke und zivil gesellschaftliche Gruppen sowie Parteien konnte dafür gesorgt werden, dass die bräunlichen bis tief braunen Hass-Parolen an diesem Montag zumindest nicht völlig unwidersprochen durch den Kiez hallen konnten.

Dies gelang zum einen mit einer mehrstündigen Antifa-Demonstration vom S-Bahnhof Marzahn zur Mehrower Allee, die sich lautstark und deutlich gegen die Auswirkungen des deutschen Lagersystems sowie den gesellschaftlich weit verbreiteten Rassismus positionierte. An dieser beteiligten sich ca. 700-800 Antifaschist*innen und Antirassist*innen. Zum anderen führten die Parteien Die Linke, Bündnis90/Grüne und die SPD, wie schon in den Wochen zuvor, eine stationäre Kundgebung am zukünftigen Standortes des Containerlagers durch.

Aufgrund der polizeilichen Auflagen wurde der Startpunkt der „Bürgerbewegung Marzahn“ an diesem Montag ans Eastgate am S-Bahnhof Marzahn verlegt. Dort erschienen nach Schätzungen zwischen 300-400 Personen, darunter zum einen bekannte Nazis aus Marzahn-Hellersdorf und Berlin, zum anderen aber auch offen rassistische und eher unscheinbare Anwohner*innen aus dem Marzahner Kiez. Damit bleibt die Anzahl der Teilnehmer*innen im Rückblick auf die letzte Woche stabil. Von einem klaren politischen Erfolg sollte in diesem Fall allerdings noch nicht gesprochen werden, denn noch immer treffen sich regelmäßig mehrere hundert Nazis und Rassist*innen auf der Straße.

Als die AntiRa-Demonstration die Kundgebung der Parteien erreichte, wurde aus der ursprünglich geplanten Zwischenkundgebung schließlich eine spontane Besetzung der Kreuzung. So konnte den Nazis und „besorgte Anwohner*innen“ mit Pogromattitüde zumindest dieser Raum genommen werden, der als zukünftiger Standort des Lagers und bisheriger Ausgangspunkt der Montagsdemos einen hohen Stellenwert besitzt. Ein großes Dankeschön daher an all die Leute, die sich genauso spontan wie wir die Beine in den Bauch gestanden und den Beiträgen von Politiker*innen gelauscht haben. Das war so zwar nicht geplant, hatte aber den angenehmen Nebeneffekt, dass den Nazis von der Polizei ein geordneter Rückzug zum Eastgate verordnet wurde.

An genau diesem Punkt müssen wir in der kommenden Woche ansetzen, denn zum kommenden Montag (15.12.) ruft ein breites Bündnis aus linken und zivil gesellschaftlichen Gruppen und Parteien erneut zu Blockaden auf. Die „Bürgerbewegung Marzahn“ hat bereits eine Demonstration angekündigt. Achtet also auf weitere Ankündigungen und schließt euch den Vortreffpunkten im A-Bereich oder den angemeldeten Kundgebungen/Veranstaltungen in Marzahn-Hellersdorf an.

Bis dahin bleibt der Aufmarsch am Freitag im Allende-Viertel in Köpenick, dem ähnlich konsequent begegnet werden muss, wie es in Marzahn zunehmend gelingt.

 

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